Kreativ-Tour

Modul 4: Studien & Umgang mit Narben

Studien – Risiken und Chancen verstehen

Um die Behandlungsverfahren sowie Faktoren wie Lebensqualität für die betroffenen Frauen mit  Eierstock-, Eileiter- und Bauchfellkrebs künftig entscheidend zu verbessern, sind Studien und Umfragen wichtige Elemente. Das Studienportal-Eierstockkrebs soll Ihnen eine vollständige Übersicht zu allen aktuellen Studien geben, die von den großen deutschen Studiengruppen NOGGO und AGO Studiengruppe für diese spezielle gynäkologische Tumorerkrankung in Deutschland angeboten werden.

Eine Studienteilnahme

Die Behandlungsergebnisse bei bösartigen Tumoren konnten in den letzten Jahren erheblich verbessert werden. Voraussetzung für die Neuzulassung von Medikamenten sind klinische Studien.

Neben den gängigen Behandlungsmethoden mit zugelassenen Arzneimitteln und leitlinienbasierten Therapiekonzepten haben Patienten und Patientinnen die Möglichkeit, an klinischen Studien teilzunehmen.

Klinische Studien sind zwingend notwendig, um Fortschritte in der Krebsbehandlung zu erreichen. Zudem sind sie essenziell, um für Patienten und Patientinnen die besten und effektivsten Therapiestrategien entwickeln zu können. Eine Teilnahme an klinischen Studien kann von Vorteil sein (Qualitätsmerkmal & Prognosefaktor). Sprechen Sie in Ihrem individuellen Fall mit Ihrem behandelnden Arzt/ Ihrer behandelnden Ärztin über aktuelle Studien!

Unterschiedliche Bezeichnungen wissenschaftlicher Studien

Phase-I-Studien dienen i. d. R. der Überprüfung einer neuen Therapie an gesunden Probanden zur Dosierung, Verträglichkeit und Nebenwirkungen.

Phase-II-Studien testen an etwas größeren Patientenkollektiven die Wirksamkeit und Verträglichkeit einer neuen Therapie. Hier wird das Therapiekonzept zunächst überprüft und die geeignete Dosis gefunden.

Phase-III-Studien überprüfen erneut an einem erweiterten Patientenkollektiv die Wirksamkeit und Verträglichkeit des Wirkstoffes. Außerdem untersuchen sie, ob die neue Behandlung der Standardtherapie (bzw. einer Behandlung mit einem Placebo) gleichwertig, über- oder unterlegen ist.

Phase-IV-Studien sind große Studien nach Zulassung eines Medikamentes zur Prüfung und Optimierung der Versorgungsrealität.

Vorteile einer Studienteilnahme

  • noch intensivere Betreuung und Überwachung
  • d. R. Behandlung nach neuesten Therapiekonzepten
  • wichtiger Beitrag für andere Frauen und die Wissenschaft. Denn je umfangreicher die Datenlage, desto höher der Aussagegehalt und Erkenntnisgewinn der Studie und die sich anschließenden Optimierungen der Therapie.

Kreativteil: Wie ich mit Narben umgehen kann

Unsere Schreiberinnen stellen sich vor

01

Laura

“Für mich ist die Schreibzeit eine Auszeit, weil ich normalerweise trotz der Krankheit immer in mein Familienleben eingebunden bin. Man ordnet sich, fühlt sich etwas klarer, kommt positiver raus. Ich habe das Gefühl, dass sich unbewusst Gedanken ordnen.

Auch was die anderen schreiben, finde ich meistens unerwartet und schön; dadurch entsteht gute Laune. Deshalb kann ich es auch anderen Krebserkrankten empfehlen, weil man so eine Art positiven Impuls kriegt, gerade wenn man vorher noch gar nicht geschrieben hat und dann feststellt: Guck mal, was du kannst!

Durch die Krankheit hat sich die Gelegenheit ergeben, noch einmal eine neue Qualität von sich selbst zu entdecken und zu sehen, was noch alles geht. Man ist ja nicht die Diagnose und die muss auch nicht dauernd im Mittelpunkt stehen.

Wenn ich schon mein altes Leben nicht mehr haben kann, dann habe ich wenigstens die Zeit etwas Schönes zu entdecken, Kreativität frei zu setzen und mich ein wenig auszuprobieren!“

02

Nives

“Schreiben… im flow der kritzelnden Stifte, der Stille der Gedanken hingegeben, die unzensiert aus mir heraus fließen, sich in Worten und Sätzen verdichten. Das ist für mich wie eine Meditation,

oder Trance. Beim Schreiben kann ich meine Gefühle ausdrücken, sortieren, aber auch überspitzen

Ich habe seit meiner Jugend geschrieben und war dadurch im Kontakt mit meiner inneren Stimme, meinen Gefühlen und Wahrnehmungen der Welt, im Spiel der Worte, in Momentaufnahmen des Seins. Vieles Dramen und Krisen konnte ich darüber verarbeiten.

Im Seminar schreiben wir auf Zeit die Aufgaben, die Susanne mitbringt und lesen diese unmittelbar danach vor. Oft werde ich überrascht von dem was aus mir heraus Geschriebenes- entstanden ist. Texte meiner Mitschreibenden berühren mich häufig. Heilsam, komisch, traurig…So viele Geschichten und Gefühlsausdrücke des Lebens..

Das Schreiben in der Gruppe in Gemeinsamkeit hat mir eine neue Dimension gebracht. Selbst wenn es mir schlecht geht (und das kommt mit dieser tückisch fortschreitenden Krankheit vor) kann ich mit den Schreibaufgaben in der Gruppe vergessen und meine Befindlichkeit transformieren.”

Barbara

“Für mich ist die Schreibzeit eine Auszeit, weil ich normalerweise trotz der Krankheit immer in mein Familienleben eingebunden bin. Man ordnet sich, fühlt sich etwas klarer, kommt positiver raus. Ich habe das Gefühl, dass sich unbewusst Gedanken ordnen.

Auch was die anderen schreiben, finde ich meistens unerwartet und schön; dadurch entsteht gute Laune. Deshalb kann ich es auch anderen Krebserkrankten empfehlen, weil man so eine Art positiven Impuls kriegt, gerade wenn man vorher noch gar nicht geschrieben hat und dann feststellt: Guck mal, was du kannst!

Durch die Krankheit hat sich die Gelegenheit ergeben, noch einmal eine neue Qualität von sich selbst zu entdecken und zu sehen, was noch alles geht. Man ist ja nicht die Diagnose und die muss auch nicht dauernd im Mittelpunkt stehen.

Wenn ich schon mein altes Leben nicht mehr haben kann, dann habe ich wenigstens die Zeit etwas Schönes zu entdecken, Kreativität frei zu setzen und mich ein wenig auszuprobieren!“

Kreativteil: Yoga & Meditation

Hier findest Du eine Reihe von Yoga-, Atem- und Achtsamkeitsübungen für mittendrin und zwischendurch. Du kannst Dir eine rauspicken oder alle – ganz wie Du magst:

·       Den Blick weiter und öffnen für…

·       Wake me up and heal me – den Körper aufwecken und heilen

·       Ich sage danke – von Herzen

·       Meditation für ein ruhiges Herz

Narben

Wir alle bekommen im Laufe des Lebens die eine oder andere Narbe – innerlich und/oder äußerlich. Narben haben kein zurückhaltendes Wesen: Sie jucken, schmerzen, schränken unsere Beweglichkeit ein, verändern unser Empfinden, springen aufs Wetter an und verstören manchmal uns und andere.

Im Laufe der Bewältigung der Krankheit schauen wir einige Zeit vor allem aus einer Richtung auf die Narben – mit Trauer, Angst, dem Gefühl von Verlust. Manchmal haben wir das Vertrauen in den Körper verloren und ist unser Körpergefühl beeinträchtigt.

Hinter jeder Narbe steckt eine Geschichte – mindestens eine. Manche erzählen wir gerne, bei Anblick anderer Narben verschlägt es uns die Sprache, fangen wir an zu weinen, schämen wir uns, fühlen wir uns noch heute verletzt. Narben, die auf eine Krebserkrankung zurückgehen versinnbildlichen und verkörpern genau den Einschnitt, den der Krebs für unserer Leben war. Die Narben sind quasi Zeugen und Sinnbild dieser Krankheit. 

Doch die Geschichten, die unsere Narben erzählen, können sich aber im Laufe der Zeit wandeln und verändern und uns so den Blick öffnen für eine ganz neue Erzählung. Eine Story, die von Verletzlichkeit, Kraft und Heilung erzählt und uns damit wiederum stärkt:

„Ich habe über vier Jahre gebraucht, um mich nicht mehr zerstört und besiegt zu fühlen, sondern stark, interessant und schön.“ Jasmine Gailer

Die Frau, von der dieser Satz stammt, hat von einer Krebs-Operation eine lange Narbe am Bein zurückbehalten und die Portrait-Serie „Scar Stories“ – also Narben-Geschichten, ins Leben gerufen. Ein Foto-Projekt, in dem sichtbar wird, wie sehr eine Krankheit verändern und auch stärken kann.

Doch auch Yoga kann uns helfen, unseren eigenen Weg im Umgang mit Narben zu finden. Kleine, aber feine Yogaübungen für mittendrin und zwischendurch helfen uns, wieder JA zu unserem Körper mit Narben zu sagen, sie helfen uns, ihm langsam, aber sicher wieder neu vertrauen zu können und sie schenken uns ein gutes Körpergefühl. Wir spüren, dass der Körper mehr ist als die Krankheit, wieder stärker, beweglicher und dehnbarer wird.

Die folgenden Übungen stehen dafür. Bei der einen oder anderen ist es super, wenn du nicht lange nachdenkst, also am besten deinen Verstand im Ruhemodus lässt. Denn für manche ist die eine oder andere Übung vielleicht eigen und/oder herausfordernd – du kannst gerne gackern, dich wundern oder was auch immer, aber tu dir den Gefallen und lass dich darauf ein!!!

1)  Den Blick weiter und öffnen für… 

Setze dich in den Schneidersitz oder aufrecht auf einen Stuhl. Atme friedlich ein und aus und richte dich auf. Entspanne die Schultern, neige dein Knie sanft zur Brust und schließe die Augen. Hebe deine Arme so hoch, dass die Hände vor deinen Augen sind. Die Handinnenflächen schauen nach außen. Kreise deine Hände vor den Augen in deinem eigenen Tempo (von innen nach außen). Langsam öffnest du dabei deine Augen.  1 ½ Min oder wenn du magst auch länger. Danach atme tief ein, schließe wieder die Augen und verweile einen Moment, bevor du ausatmest und die Arme senkst.

2)  Wake me up and heal me – den Körper aufwecken und heilen

Setz dich auf den Boden mit lang ausgestreckten Beinen oder im Schneidersitz. Lege deine Handinnenflächen aneinander und reibe diese solange, bis sie schön warm sind. Dann halte einen Moment mit gefalteten Händen inne und verbinde dich mit deinem Herz. Atme tief ein und aus und streichle, knete und massiere deinen Körper. Beginne bei einem Fuß…, sei ganz bei dir und schau, was genau dein Körper sich wünscht. Stell dir vor, wie deine Hände deinen Körper entspannen, heilen, wie dein Körper sich erholt und neu ausrichtet. 3-10 Min. Zum Abschluss atme noch einmal tief ein und aus.

3)   Ich sage Danke – von Herzen

Lege dich am besten auf den Rücken, du kannst aber auch sitzen. Hebe nun – immer abwechselnd – eine Hand zum Mund und küsse deine Handinnenfläche. Lass all deine Liebe in diesen Kuss fließen und lege dann die geküsste rechte oder linke Hand immer wieder neu auf die Narbe/n. Wenn du willst, kannst du auch anderen Stellen deines Körpers so danken. Fahre 3 Minuten oder länger damit fort und schließe die Übung mit einem tiefen Ein- und Ausatmen ab.

4)  Meditation für ein ruhiges Herz

Schließe die Augen oder halte diese nur knapp geöffnet, während du geradeaus blickst. Lege die linke Hand flach auf das Herzzentrum, die Finger weisen parallel zum Boden nach rechts. Die rechte Hand ist im Gyan Mudra (die Spitzen von Zeigefinger und Daumen berühren sich und schließen so einen Kreis), die übrigen drei Finger zeigen nach oben. Hebe die rechte Hand zur Seite als würdest du einen Eid ablegen, die Handfläche weist nach vorn.

Konzentriere dich auf den Strom des Atems. Atme langsam und tief durch die Nase ein und halte sanft und kurz den Atem ein. Dann atme langsam, gleichmäßig und vollständig aus und warte wieder einen kleinen Moment, bis du wieder einatmest. Führe jede Phase bewusst und mit wachsender Ruhe durch. Du kannst mit 3 Minuten beginnen und langsam über die Zeit bis zu 31 Minuten so meditieren. Atme am Schluss dreimal tief ein und aus.

Die gesamte Haltung führt zu einem Gefühl von Ruhe und Gelassenheit. Du verbindest dich tief mit dir selbst und kannst mit ganzem Herzen im Hier und Jetzt sein.

Hallo, ich heiße Dorothea Lüdke. Ich bin mit Leib und Seele ein kreativer Kopf. Ich liebe es, mich auf alle erdenkliche Art und Weise auszudrücken und zu bewegen – so schreibe, male, tanze, und collagiere ich von Herzen gerne. Mit Menschen in Wandlungsprozessen kreativ arbeiten zu können ist für mich ein großes Glück und zum Glück auch mein Beruf.

Mein Portfolio ist bunt. In dieses fließen meine Erfahrungen und Kenntnisse ein als Autorin, Texterin, Schreibcoach sowie Kunst- und Kreativtherapeutin ein. Ehrenamtlich arbeite ich als Sterbebegleiterin.

Sich kreativ, künstlerisch und bewegt ausdrücken zu können ist für mich wesentlich dafür, dass wir und wohlfühlen und gesund sind, gesund bleiben und gesund werden können – und zwar unser ganzes Leben lang.

Deshalb ist es mir eine große Freude für Sie Inspirationen, Impulse und Übungen zusammengestellt zu haben. Nicht wundern: Ich spreche Sie dabei mit einem freundlich-höflichen DU an. Jetzt und hier bitte ich Sie darum, den dieses Du ist sanfter, ansprechender und motivierender, – es geht einfach besser ins Ohr. Danke. 

www.tintentanz-und-textglueck.de